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Dr. Franz Schubertgestorben am 16. Mai 2023

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Marie Schubert
schrieb am 2. Juni 2023 um 20.49 Uhr

Liebe Familie, liebe Freunde,

Vielen Dank an jeden Einzelnen von euch, dass ihr es möglich gemacht habt heute hier zu sein. Um euch von unserem Vater zu verabschieden, über seinen Tod zu trauern und vor allem - und das hätte ihm am meisten gefallen - das Leben zu feiern.
 
Als ich das letzte mal mit ihm sprechen konnte, was zwei Tage vor seinem Tod war, sagte er:
Mit meinen 70 Jahren habe ich alles in meinem Leben erlebt, was ich erleben wollte.

Das über sein Leben sagen zu können, macht schon viel aus und können mit Sicherheit nicht viele Menschen.

Das ist für mich inmitten der Traurigkeit ein großer Trost. Genauso wie die Tatsache, dass Papa in seinen letzten Tagen intensiv begleitet war von seinem engsten Familienkreis. Wir konnten obwohl es ihm körperlich nicht gut ging, noch viele schöne Stunden mit ihm verbringen und haben viel geredet, gelacht und so einige Kreuzworträtsel gelöst. Auch während seines Sterbens konnten wir alle bei ihm sein und Abschied nehmen, was mir sehr viel bedeutet hat.
 
Wir werden Papa als einen sehr vielseitiger Mann mit vielen Eigenschaften und Talenten in Erinnerung behalten - bei denen wir als seine Kindern schon länger entdeckt haben, dass wir einige davon übernommen haben und sie so in uns weiterleben werden. Sei es das mathematisch-logische Verständnis, die Vorliebe für Flach- und Wortwitze, die Begeisterung für gutes internationales Essen, die Reiselust, die Freude an Klettern, Schwimmen und Radfahren oder das handwerkliche Geschick. Selbst das uns als Kinder verhasste Wandern führen wir inzwischen in unseren Urlauben freiwillig aus.
 
Auch in seinen Sprüchen und Witzen wird Papa weiterhin bei uns sein. Hier zahlt es sich aus, dass Papa die Angewohnheit hatte, seine lustigen Sprüche konsequent über Jahre zu allen mehr oder auch weniger passenden Gelegenheiten einzubringen. Wir haben sie so oft gehört, dass wir sie niemals vergessen werden. Und mussten feststellen, dass wir einige inzwischen auch schon einige davon in unsere Wortschätze übernommen haben.
 
Auch beim Kochen wird Papa weiterhin bei uns sein. Er hatte eine Leidenschaft für internationale Gericht und hat mit Begeisterung neue Rezepte entdeckt und ausprobiert. So hat jeder von uns einige Gerichte, die er besonders mit Papa verbindet und in denen er uns weiterhin begleiten wird, wie beispielsweise Pad Thai, Indisches Curry, Kartoffelsalat, Mehlklöße oder seine berüchtigte Paella
 
Wir werden Papa als einen sehr loyalen und engagierten Vater in Erinnerung behalten, der mit praktischer Hilfe immer zur Stelle war und immer motiviert war, einem Dinge zu erklären und beizubringen. Er hatte ein großes handwerkliches Geschick, konnte von Holzarbeiten bis Elektroarbeiten wirklich alles. Er hat mit uns diverse Zimmer und Wohnungen renoviert und verschönert, so einige Fahrrad reparieret, Mathe geübt, Spanisch gelernt und unzählige Fahrten zum Fussballtraining durchgeführt.
Was ich ihm auch besonders hoch anrechne ist, dass er jahrelang auch zu offiziellen Veranstaltungen eine knallbunte Krawatte trug, die ich mit Seidenmalerei hergestellt hatte - einfach weil er darauf so stolz war und wusste, dass es mich freuen würde.
 
Papa wusste das Leben zu genießen, sei es in Form von gutem Essen, gutem Wein oder Gin Tonic, Reisen oder Sport. Er war immer offen dafür, neue Erfahrungen zu machen und neue Menschen kennenzulernen. Wir werden ihn als sehr gastfreundlich und herzlich in Erinnerung behalten. Bei Papa war grundsätzliche jeder war willkommen, auch spontan gab es für jeden Gast ein Platz am Tisch, selbstverständlich mit gutem Essen und Getränken. Ich erinnere mich besonders gerne daran, dass er bei unserem letzten bunten Patchwork-Weihnachtsfest sagte, dass wenn wir jemanden können würden, der Weihnachten alleine feiern würde, sollten wir diese Person auf jeden Fall mitbringen. An Weihnachten solle keiner alleine sein.
 
Besonderes Glück hatte Papa, als vor 12,5 Jahren Karina in sein Leben trat. Ein Mensch, der genauso neugierig, abenteuerlustig und begeisterungsfähig ist wie er. Gemeinsam konnten sie noch eine völlig neue Dimension an Lebenslust genießen, bei vielen gemeinsamen Reisen, Feiern und Erlebnissen. Dafür danken wir dir, liebe Karina, von ganzem Herzen. Besonders auch für die letzten 2,5 Jahre, die für Papa aufgrund seiner körperlichen Einschränkungen schwierig waren. Wir rechnen dir ein riesengroßen Anteil daran an, dass er wieder Lebenslust fasste und auch in dieser Zeit noch viele schöne Erlebnisse hatte. Vielen Dank dafür, auch im Namen meiner Geschwister.
 
So können wir ihn als liebevollen Vater, Bruder, Sohn, Ehemann und Freund, aber auch einfach als wunderbar freundlichen und herzlichen Menschen in Erinnerung behalten. Papa, wir vermissen dich und sind gleichzeitig wahnsinnig stolz auf dich.

Und wie es mein Bruder Simon so wunderschön formuliert hat: Wir wissen, da wo du jetzt bist, kannst du schwimmen, wandern und Fahrrad fahren so oft du willst. Und deine Familie wird dabei immer bei dir sein.

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Hans Schäfers
schrieb am 2. Juni 2023 um 9.36 Uhr

Ich schreibe hier für Sie und Euch, einen nicht ganz kurzen und auch sehr persönlichen Nachruf auf Prof. Dr. Franz Schubert. Auf Franz, den Professor unserer Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Ein Nachruf auf den Kollegen, den Freund, den „möglich Macher“. Auf Franz, die tragende Säule, die warme Wand an die man sich anlehnen konnte.
Vor genau 20 Jahren, im Sommer 2003, kam ein junger, an der HAW ausgebildeter Ingenieur, an seine Alma Mater zurück, mit einer etwas speziellen Idee für ein Forschungsprojekt aus dem Kontext intelligenter Stromnetze. Ich erspare Euch und Ihnen hier die Details. Nur so viel: Franz hörte sich die Idee in Ruhe an, stellte ein paar gezielte Fragen und beendete das Meeting mit den Worten: „Ok, dann schreib Du mal Deinen Forschungsantrag, ich organisiere das hier mit der Hochschule.“
Der junge Ingenieur, das war ich. Und unser gemeinsames Forschungsprojekt damals hieß „Insel“ Insel war sehr erfolgreich, so erfolgreich, dass wir danach schnell das nächste Projekt starteten. Und dann noch eins und noch eins und plötzlich war da eine ganze Forschungseinrichtung, das C4DSI, mit über 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Und das Besondere daran war: Franz hat diesen großen Erfolg nie für sich persönlich vereinnahmt. Er war zwar der verantwortliche Professor, aber er blieb immer die Eminenz im Hintergrund, er hielt uns den Rücken frei und ließ uns machen. Dabei hat er unseren gemeinsamen Erfolg sehr genossen, aber hat ihn eben nie für sich persönlich reklamiert.
Im Gegenteil, Franz hatte immer diese besondere Art einem klarzumachen, dass es auch noch wichtigere Dinge im Leben gibt, als den beruflichen Erfolg.
Wenn man mit Franz z. B. wegen irgendeines Projekts auf eine Forschungskonferenz im Ausland fuhr, dann war ihm das gemeinsame Erlebnis vor Ort, der gemeinsame Restaurantbesuch oder die Stadtbesichtigung, oft viel wichtiger, als die Inhalte der Konferenz. Das war für uns junge und oft sehr ambitionierte Forscher manchmal etwas irritierend, aber Franz hatte diese Gabe einen wieder zu erden, wenn man in seinem Augen etwas zu weit abgehoben hatte.
Franz verstand es auch wunderbar, das persönliche, das menschliche wie eine wärmende Decke über die Anonymität und Kälte des Wissenschaftsbetriebs zu legen. Damit hat er unserem Team damals viel Seele eingehaucht. Am C4DSI war man nicht nur, weil das interessante Forschungsprojekte waren. Am C4DSI war man auch einfach gern, weil es so ein ausgeprägtes „Wir“ Gefühl gab. Viel von diesem „Wir Gefühl“ hat Franz gestiftet:
Gemeinsames Paella kochen bei ihm zuhause, Montagsmorgens ein gemeinsames Frühstück mit dem ganzen Team. Und gerne nutze Franz dann diese Runden für kurze, aber präzise Kurskorrekturen.
Bei mir persönlich hat er dann auch nochmal eine entscheidende Kurskorrektur vorgenommen: Ich habe damals mit dem Rückenwind des ganzen Forschungserfolgs promoviert und ich wäre vermutlich nie fertig geworden mit meiner Promotion, wenn Franz nicht eines Tages in der Tür gestanden und gesagt hätte: „So, Jung, jetzt mach mal ein Ende und gib ab. Wir schreiben hier eine Stelle für einen Professor aus und ich will, dass Du Dich da bewirbst. Und Du kannst Du Dich nur bewerben, wenn Du fertig bist. Also los, Du hast noch drei Monate. Sieh zu.“ Klare Ansagen. So war Franz.
Und, nein, ich habe die Stelle damals nicht bekommen, aber mit dem Schubs wurde die Diss endlich fertig und etwas später klappte es dann auch mit der Professur.
Liebe Trauergemeinde, unser C4DSI von damals ist heute im CC4E der HAW Hamburg aufgegangen. Wir sind die größte Forschungseinrichtung geworden, die es an unserer Hochschule gibt. 78 Forscherinnen und Forscher arbeiten an allen möglichen Forschungsprojekten zu Fragen der Energiewende. Und ich darf seit kurzem diese Einrichtung leiten.
Warum betone ich das hier so?
Weil Issac Newton mal geschrieben hat:
„If I have seen further than others, it is only by standing on the shoulders of giants”
Sinngemäß etwa: “Wenn ich in der Lage war, weiter zu schauen als andere, dann nur, weil ich auf den Schultern von Riesen stand.“
In meinem, in unserem Fall, war einer dieser Riesen, Franz.
Ein stiller Riese mit wirklich breiten Schultern.
Danke Franz, dass ich, dass wir, auf Deinen Schultern stehen darf.
Wir können sehr weit sehen von dort.
Du wirst uns immer tragen.

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Dept. Informations- und Elektrotechnik der HAW Hamburg
schrieb am 1. Juni 2023 um 14.01 Uhr

Die Professorinnen, Professoren und Mitarbeitenden des Departments Informations- und Elektrotechnik trauern um Prof. Dr.-Ing. Franz Schubert.

Unser Kollege Franz Schubert wurde 1988 als Digitaltechniker an den damaligen Fachbereich Elektrotechnik und Informatik der Fachhochschule Hamburg berufen. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2018 lehrte er Elektronik, Digitaltechnik, Bussysteme und Sensortechnik in den Bachelorstudiengängen sowie auch im Masterstudiengang Automatisierung.

Sein Interessensschwerpunkt galt schon früh der Durchführung von Projekten im Bereich des elektrischen Energiesystems, speziell virtueller Kraftwerke und der Nutzung flexibler Lasten zur Vermeidung von Lastspitzen. So war er federführend bei der Gründung des Center for Demand Side Management, das später Kernaktivitäten im CC4E der HAW Hamburg verwirklichte, die er fortlaufend weiter begleitet hat. Sein persönliches Augenmerk galt stets und bis zuletzt als Seniorprofessor der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der internationalen Zusammenarbeit.

In der Zeit von 2008 bis 2012 übernahm er die Leitung des Departments Informations- und Elektrotechnik. Er unterstütze die Forschung, selbst wenn das Dept. formal nicht dafür zuständig war, denn er sah, dass Forschung nur in Zusammenarbeit mit den Laboren erfolgreich sein kann. In der Lehre bei Mitarbeitenden und Studierenden unvergessen ist sein Praktikum zur Digitalisierung einer Modelleisenbahn, ein Beispiel für seine Kunst, Begeisterung zu wecken.

Seine Herzlichkeit, Lebensfreude und Schaffenskraft, mit der er uns stets bereichert hat, wird die Trauer um ihn überdauern. Wir sind ihm in Dankbarkeit verbunden.

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Gabi
schrieb am 24. Mai 2023 um 22.57 Uhr

mir fällt es sehr schwer den Tod zu akzeptieren....das wichtige ist aber aber an die wenige Zeit die man zusammen verbracht hat wertzuschätzen ...und zu sagen...toller Mensch....und in Besitz zu sein von einem tollen Weinbild....von ihm.....Menschen gehen aber sie sind hinterlassen in meinem Herzen