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Tim Friedrichsgestorben am 8. August 2018

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Liebe Sabrina, lieber Bernd und lieber Nico,
es ist unsagbar schwer Worte zu finden und es scheint unmöglich Trost zu geben. Jedes Wort und jede Geste scheint nicht ausreichend zu sein.
Seit wir von dem tragischen Tod erfuhren, werden Gedanken nochmal wach, die eigentlich verloren schienen. Vor allem ist es bei uns immer wieder das Bild, wenn der kleine Tim bissig an den manchmal zwei Köpfe größeren Gegenspieler hing und leidenschaftlich kämpfte. Leider wurde ihm die Chance gegen das Endgültige zu kämpfen nicht mehr gegeben. Deshalb sagt unser Gefühl, dass wir für ihn kämpfen müssen. Doch wie kann so etwas aussehen? Welche Möglichkeiten haben wir? Jeder einzelne.
Dazu möchte ich (Bernd, aber für meine gesamte Familie) folgendes euch ans Herz legen. Tjark und ich waren zum Ende der 10. Klasse im Jahr 2015 nochmal gemeinsam auf einer Abschlussfahrt. Es war eine Reise über 5 Tage auf die kleine Hallig Langeneß. Kein Handy, kein WLAN, kein Kaufmannsladen…das Ende der Zivilisation, so schien es. Die Jugendlichen waren geschockt und fühlten sich in eine andere Zeit versetzt. Dabei wurde schnell klar, dass sich die Zeit auf einmal verlangsamte. Es kam zu einer regelrechten Entschleunigung. Diese Erkenntnis einer langsameren Zeit konnte in vielen Bereichen des Lebens der Halligbewohner sichtbar gemacht werden. Es ging einher z.B. die Erwartungen an das Leben. Die Bewohner lernten es zu genießen und es zu leben, egal was geschieht. Flut,Ebbe, jedes Jahr gab es Sturmflutzeiten, es gab den verregneten oder den viel zu trockenen Jahrhundertsommer, es gibt Tage mit vermeindlich wichtigen und vielen Terminen oder ein scheinbar freien Tag. Jeder Tag wurde bewußt erlebt im Einklang mit der Natur.
Was uns aber ganz stark imponierte, war der Umgang mit dem Tod. Hierzu wurde erklärt, dass auf einer Hallig nur begrenzt Platz ist und es war auch alles andere, was im Zusammenhang mit Tod und Trauer passierte, für Außenstehende teils ungewöhnlich. Aber mir blieb folgende Begebenheit fest im Herzen: Die Grabstätten wurden solange gehegt und gepflegt, solange auch nur ein einziger Halligbewohner diesen Menschen gekannt hatte und von ihm erzählen konnte. Solange wird der Verstorbene in der Gemeinschaft der Halligbewohner gehalten. Er ist im Alltag dabei.
Damit möchte ich eigentlich nur erklären, dass wir alle Tim immer bei uns behalten, wenn wir von ihm erzählen, uns erinnern und wissen, wer er war. Nicht, dass wir ihn immer wieder vergleichen mit anderen oder es besser gewesen wäre wenn…nein, sondern uns einfach an ihn erinnern, mal flüchtig wie ein Windstoß oder auch mal intensiv, wenn etwas Besonderes ansteht, und uns sagen, dass wir ihn gerne dabei gehabt oder er sich mit uns gefreut hätte. Deshalb bin ich überzeugt, es ist unser aller Aufgabe sein Andenken zu bewahren und ich bin mir sicher, dass es viele Freunde automatisch eh schon machen und wenn ihnen bewußt wird, wie schön und tröstlich dieser Gedanke ist, es auch weiterführen werden. Damit halten wir alle Tim in unserer Mitte. Wir gewinnen damit gegen das Endgültige und er ist in vielen Herzen vorhanden.
Den Schmerz können wir uns nicht vorstellen. Linderung-wohl kaum. Das Ausmaß eines solchen Verlustes erfassen-nicht möglich…aber vielleicht können wir mit unserer Anteilnahme ein ganz klein wenig eine Schulter als Hilfe anbieten. Flüchtig, wie ein Windstoß. Es ist aber der Versuch zu zeigen, dass ihr nicht allein seid.
Wir möchten euch alle nur erdenkliche Kraft und Hoffnung in den schweren und schwarzen Stunden wünschen und sind in Gedanken mit ganz vielen bei euch.